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Francois Boucher - Bacchus und Erigone

von Alexandra Tuschka


Der Rokoko wurde nicht zuletzt durch den Franzosen Francois Boucher stellvertreten. In einem seiner Hauptwerke – Bacchus und Erigone – sehen wir ein Musterbeispiel für den sanften, pastosen Farbauftrag des Franzosen. Das Frivole, was der Epoche später einen negativen Beigeschmack bescheren sollte, äußert sich hier in den keck zur Schau gestellten Beinen der Protagonisten.

Erigone ist im zärtlichen Beisammensein mit einer anderen Dame in einer Naturumgebung zu sehen. Zwei Putti unterstreichen die antike Tradition der Szene. Durch die wohl komponierten Bäume hindurch scheint ein weicher Sonnenstrahl ins Bild. Die fleischigen Körper vorn werden hiervon getroffen; die Putti hingegen verschwinden im Schatten.


Doch eines irritiert - wieso liegt Erigone in den Armen einer Frau? Die Legende gibt Aufschluss. So hatte sich Bacchus um die Schöne zu verführen in einen Bund Weintrauben verwandelt. Erigone fiel in Ohnmacht, als sie diese berührte. Hier reicht einer der beiden Putti dem Mädchen einen Korb, worin sich diese befinden. Sein verstohlener Blick verläuft sich am linken Bildrand.

Die Verführung unschuldiger Mädchen war ein beliebtes Motiv des Franzosen Boucher. Dieses Bild ist Teil einer Serie, welche die vier Jahreszeiten verbildlicht haben. Die Weinblätter und -Trauben sind also nicht nur Attribut des Weingottes, sondern stehen zugleich unverkennbar für den sich anbahnenden Herbst.


Francois Boucher - Bacchus und Erigone

Öl auf Leinwand, 1745, 99 x 134,5 cm, Wallace Collection in London

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