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Eugène Delacroix - Der Tod des Sardanapel

von Alexandra Tuschka


Delacroix – ein Maler mit Vorliebe für orientalische Motive – wählte für dieses Gemälde eine gewalttätige Szene, um es im Pariser Salon ausstellen zu lassen. Es wurde abgelehnt - zu blutrünstig erschien dem zeitgenössischen Publikum das Thema.

Die Szene zeigt eine fiktive Figur - Sardanapel, den König von Assyrien kurz vor seinem Tod. Sardanapel führte ein maßloses Leben voller Luxus und Reichtum. Er wurde zwei Jahre lang von den Medern belagert, verteidigte aber sein Reich bis zuletzt. Als er merkte, dass er kapitulieren musste, befahl er seinen Dienern, alle Reichtümer zu zerstören. Bevor er sich selber mit Gift tötete, pferchte er sich mit seinen Schätzen und seiner Gefolgschaft in einem Raum ein, der schließlich in Brand gesetzt wurde. Die Asche seiner Lieblingsfrau Myrrha sollte sich so mit der seinen vermischen. 15 Tage lang dauerte das Inferno.


Sardanapel liegt erhoben auf einem prachtvollen Bett. Er schaut dem Töten um sich herum reglos zu. Umgeben wird er von großen und affektreichen Gesten: Männer, die entschlossen zustechen, nackte Konkubinen, die in sich zusammensinken. Typisch für Delacroix werden die Frauen als den Männern ausgelieferte Opfer ausgewiesen. Pure Angst wird im Mann, der rechts ins Bild stürmt ausgedrückt, auch von dem Araberpferd, was sich instinktiv weigert sich zu nähern. Der einzig ebenso reglose Mensch wie der König befindet sich im linken, oberen Bildrand. Es ist der Mundschenk, der seinem Herren auch in dieser Situation noch ehrfürchtig ein reichlich geschmücktes Gefäß bringt. Es ist das Gift, mit dem sich Sardanapel töten wird.



Eugène Delacroix - der Tod des Sardanapel

Öl auf Leinwand, 1827, 392 × 496 cm, Musée du Louvre in Paris


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