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Domenico Ghirlandaio - Greis und Knabe

von Alexandra Tuschka

„Durch die Augen der Liebe, ist jeder Mensch schön.“ - so könnte die rührende Nachricht dieses Gemäldes lauten. Die Krankheit des Mannes, die Akne rosacea, ist hier nicht versteckt, sondern ganz offensichtlich für jeden Betrachter zu erkennen. Der Künstler hat wahrscheinlich das Portrait nach Studien des Mannes vollendet, nachdem dieser bereits verstorben war. Wer er genau war, ist jedoch nicht bekannt. Der hier gezeigte Realismus ist für das Ende des 15. Jahrhunderts äußerst ungewöhnlich. Und auch heute befremdet die knollenartige Nase, die den Greis entstellt. Aber das Kind, welches auf seinem Schoß Platz genommen hat, schaut den Mann zärtlich an. Ob es sich hierbei tatsächlich um sein Enkelkind handelt, wie ein Alternativtitel uns glauben machen will, ist in der Forschung umstritten.


Es wird auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das Kind erst zu einem späteren Zeitpunkt in das Gemälde eingefügt wurde. Zumindest ist die Nähe der beiden einfühlsam dargestellt. Die Kleidung der Beiden zeigt deutlich ihren gesellschaftlichen Stand. Der Mann trägt ein rotes Gewand mit einem Pelzbesatz (Wolfspelz) und das Kind ein rot-schwarzes Kleid mit Spitzenbesatz am Kragen und eine passende rote Kappe. Die Kleidung entspricht der der reichen Florentiner Bürger. Die roten Kleidungsstücke verbinden beide auch kompositorisch, obwohl sich Jugend und Alter im klaren Kontrast gegenüberstehen.


Im Hintergrund öffnet sich ein Fenster und zeigt eine Naturlandschaft. Ein Weg schlängelt sich einen Hügel zu einer Kirche hinauf. Zypressen verweisen auf Italien.



Domenico Ghirlandaio - Greis und Knabe

Öl auf Holz, um 1490, 62 x 46 cm, Musée de Louvre in Paris

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