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Odilon Redon - Der Zyklop

von Alexandra Tuschka


Es gehört zu den berühmtesten Gemälden des Symbolismus : der Zyklop von Redon, entstanden um 1914. Der Betrachterblick wird sofort zu dem einäugigen Wesen gelenkt, was hinter einem Berg hervorschaut. Dieses Motiv geht auf die Metamorphosen Ovids zurück. Der Riese heißt Polyphem; die Nymphe, die seine Aufmerksamkeit geweckt hat, ist Galatea. Sie räkelt sich nackt und genüsslich in der rechten Bildecke unter Einbettung verschiedener Naturelemente.


Fast scheint das Mädchen von den bunten und vibrierenden Blumen, die es umgeben, hinaufgetragen zu werden. Der massige Zyklop hat kein Liebesglück – Galatea liebt Acis. Aus Eifersucht zerschmettert Polyphem ihren Geliebten an einem Felsen. Über 20 Jahre zuvor hatte auch Gustave Moraeu das gleiche Motiv gewählt. Womöglich diente dieses Werk Redon als Inspiration.


Um die gleiche Zeit schuf Redon selbst den „Augen-Ballon“, der kompositorische Ähnlichkeiten zu unserem Werk hat. Hier schwebt ein Auge, welches den Blick gen Himmel richtet über einer Landschaft. Mit ein bisschen Phantasie kann auch dieses Auge als „Zyklop“ bezeichnet werden.



Odilon Redon - Der Zyklop

Öl auf Leinwand, Um 1914, 64 x 51 cm, Museum Kröller-Müller in Otterlo

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