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Carl Spitzweg - Die nächtliche Runde

von Alexandra Tuschka


Spitzwegs Gemälde streifen oft die Grenze zur Karikatur , wenngleich die malerische Qualität dieser Werke nicht zu unterschätzen ist. Die „nächtliche Runde“ ist, wie fast alle Werke des Künstlers, ein Kleinformat. In einer undefinierten, aber typisch altdeutschen Kleinstadt drehen die Wachleute ihre Runde. Die Personen wirken allerdings eher wie zufällig, fast nebensächlich, in diesem Nachtstück.

Der Mond bescheint die Szene und erhellt die Steinstufen im Bildvordergrund, die an einem Wirtshaus vorbei auf eine Brücke führen. Über dem Wirtshaus-Schild lodert ein orangenes Feuer und setzt sich von den braunen und grauen Tönen der Umgebung ab.

Auch die blau-weißen Uniformen der Soldaten bilden selbst im Dunkeln noch einen Kontrast zum Rest der Szene. Nur der Mann, der voranschreitet, befindet sich beinahe im Schatten. Nicht nur die aufgelockerte Malweise erinnert hier an die Leichtigkeit einer Karikatur . Auch das Sujet ist raffiniert umgesetzt, denn die zahlreichen Soldaten erscheinen völlig unkoordiniert. Während der vordere Mann schon eine leicht gebeugte Haltung zeigt, schreitet der beleibtere Hauptmann hinter ihm zügig und stolz mit erhobenem Säbel voran. Noch ein paar Schritte, und er tritt ihm in die Haken! Am Fuße der Treppe tummeln sich weitere Männer und warten darauf, den beiden in einer disziplinierten Reihe nachzufolgen.



Carl Spitzweg - Die nächtliche Runde

Öl auf Leinwand, ca. 1879, 32,4 x 54,2 cm, Privatsammlung

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