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Vincent van Gogh - Sternennacht

von Alexandra Tuschka

Man möchte meinen, van Gogh habe hier auf einem Hügel gestanden und schlichtweg was er sah auf die Leinwand übertragen. In Wahrheit jedoch war der Maler bereits aufgrund psychischer Schwierigkeiten in einer Nervenheilanstalt, die er nur in Begleitung verlassen durfte. Das Motiv entspricht dem Blick aus seinem Zimmer und wird wohl später aus der Erinnerung entstanden sein.

Briefen ist zu entnehmen, dass Vincent selbst nicht sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieses Werkes war. Dennoch bot der Sternenhimmel für Vincent nach eigenen Worten gar etwas wie eine religiöse Zuflucht.

Der blaugetränkte und bilddominierende Himmel wird nur von elf Sternen und dem hellen Halbmond durchbrochen.

In der Mitte des Bildes findet man in den Wolken einen Lichtwirbel. Signalisiert er den Ursprung der Welt? Zumindest ist es nicht das irdische Leben, welches hier die Hauptrolle spielt. Nur eine Zypresse lodert wie ein Feuer links in die Höhe und verbindet beide Welten. Das Dorf, die Berge – unbewegt liegen sie still im unteren Bildgrund. Jedoch ist das Dorf zu großen Teilen erfunden und speist sich aus der Phantasie des Künstlers und dessen Erinnerung an die niederländische Heimat. Die Horizontlinie ist niedrig und bietet eine Bühne für den bewegten Himmel.

Das Gemälde ist stilistisch dem Post- Impressionismus zuzuordnen, da es die subjektive und emotionale Empfindung des Malers ausdrückt. Die expressiven Formen, mit der er diesen Eindruck wiedergibt, entspringen sicher van Goghs Gemütszustand – sie weisen jedoch auch auf die gleichnamige und nun folgende Epoche des Expressionismus hin.



Vincent van Gogh - Sternennacht

Öl auf Leinwand, 1889, 73,7 × 92,1 cm, Museum of Modern Art in New York


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