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Simon Vouet - Vater Zeit wird von Schönheit, Hoffnung und Liebe angriffen.

von Alexandra Tuschka


Ein alter, bärtiger Mann mit schwarzen Flügeln liegt am Boden und wehrt sich vehement gegen den Angriff zweier Frauen. Diese sind von zahlreichen Putti begleitet, welche die Damen unterstützen. Schützend drückt der Alte eine Frau von sich, der anderen gilt sein zorniger Blick. Einige Federn, die Vater Zeit beim Gefecht bereits verloren hat, liegen deutlich erkennbar im Bildvordergrund. SeinAttribut , die Sanduhr, hat er noch nicht losgelassen.

Die Frauen hingegen sind bei diesem Vorgang vergnügt. Die linke ist Venus, Göttin der Schönheit. Sie zieht den Alten an den Haaren und hebt die Lanze mühelos zum Todesstoß. Sie schaut den Betrachter dabei lächelnd an. Venus ist nackt und nur von einer roten Draperie umgeben; das Meer im Hintergrund verweist auf ihre Herkunft als Schaumgeborene. Die Hoffnung auf der linken Seite hat sich mit einem Anker bewaffnet. Ihre Körperhaltung ist dynamisch, wie beim Tanze. Bekleidet ist sie mit einem roten Kleid und einem Blumenkranz. Eingebettet wird die Szene von eine Felsen- und Naturumgebung.


Vouet, der als Wegbereiter des französischen Barock gilt, stattet seine Allegorien mit zahlreichen Attributen aus, um sie wiedererkennbar zu machen. So hat Vater Zeit, neben der Sanduhr auch die Sense, ebenfalls ein Symbol für die Vergänglichkeit, bereits am Boden verloren. Die Liebe wird durch die drei kleinen Amoretten versinnbildlicht, deren Bemühungen um den Sieg im Vergleich zu den beiden Frauen nahezu lieblich erscheinen. Es ist deutlich – in diesem Bild, ungleich der Realität, kann die Schönheit die Zeit erfolgreich besiegen.



Simon Vouet - Vater Zeit wird angegriffen

Öl auf Leinwand, 1627, 107 x 142 cm, Prado in Madrid

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