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Francisco de Zurbáran - Zitronen, Orangen und ein Kelch mit Rosenblättern

von Alexandra Tuschka


Viel „stiller“ könnte ein Stillleben kaum aussehen, als dieses berühmte Werk des Spaniers Francisco de Zurbarán. Vor einem pechschwarzen Hintergrund erheben sich im Vordergrund einige Gegenstände. Diese sind auf einem flachen, braunen Holztisch angeordnet, dessen vordere Kante sich über die gesamte Länge parallel zur Bildgrenze zieht.

Links sind vier große Zitronatzitronen zu sehen. Deren raue Oberfläche wird vom Künstler mit einigen Grün- und Weißtönen durchsetzt. In der Mitte befinden sich in einem Flechtkorb einige Orangen. Deren Blüten neigen sich hinunter in den Bildraum.

Aufgrund der zahlreichen religiösen Motive und Heiligengemälde im Ouevre des Künstlers, darf eine symbolische Deutung durchaus angenommen werden. Bereits die strikte Dreiteilung des Werkes, lässt Assoziationen zur Dreifaltigkeit zu. Zudem war es im 17. Jahrhundert durchaus üblich, Früchte als Votivgaben vor Abbildungen von Heiligen zu legen. Auch eine Hommage an die Jungfrau Maria ist denkbar - die Rose - hier dornenlos - ist ihr angestammtes Attribut . Der Kelch dient dann als Symbol für die Reinheit und die Orangenblüten für die Keuschheit, die Zitronen können hingegen mit dem Osterfest in Verbindung gebracht werden.

Jedes der Objekte nimmt seinen eigenen, heiligen Raum nebeneinander ein. Die Orangen überragen die anderen Objekte an Höhe, die Blüten und Blätter kreieren durch ein Spiel von Licht und Schatten einige Plastizität.

Es ist das einzige signierte und datierte Werk des Spaniers und wohl eines seiner meditativsten.



Francisco de Zurbaran - Zitronen, Orangen und ein Kelch mit Rosenblättern

Öl auf Leinwand, 1633, 62,2 x 109,5 cm, Norton Simon Museum in Pasadena

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