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Stefano di Giovanni - Madonna im Rosenhag

von Alexandra Tuschka


Es ist ein goldgetränktes Gemälde, in dessen Mitte die Mutter Maria mit dem Jesuskind hockt. Dieses senkt den Blick, einen Finger hat es sanft auf die Lippen gelegt.

In dem Wirrwarr von dekorativen und floralen Elementen sind zahlreiche Engel zu erkennen. Einige halten Rosenblätter in den Händen und verweisen somit auf die Rose als Attribut der Mutter Maria. Wir befinden uns im „Rosenhag“ – im Rosengarten, welcher innerhalb der Madonnenikonographie ein eigenständiges Bildthema ist und im Fachjargon „Madonna dell'umiltà“ genannt wird.

Fast jedes Motiv des Werkes kann symbolisch verstanden werden: durch den Brunnen und die hübschen Pfauen wird dieser Garten als edel gekennzeichnet. Dieser ist als „hortus conclusus“ – als geschlossener, intimer Raum zu sehen, der die Personen beherbergt. Auch er wird häufig in der Madonnenikonographie verwendet und steht für die Keuschheit der Gottesmutter. Die Pfauen stehen für das unsterbliche Leben und beleben die Umgebung, während der Brunnen auch Maria als „Fons gratiae“ – als Quell der Gnade charakterisiert.


Am unteren Rand hat es sich noch eine andere Person bequem gemacht. Hier ist die hl. Katharina von Alexandrien zu sehen. Diese ist an ihren Attributen – der königlichen Kleidung und dem Rad - leicht zu identifizieren. Sie war eine beliebte Heiligenfigur innerhalb der gotischen Hofkunst und gehört zu den vier großen, heiligen Jungfrauen. Das Rad ist eines ihrer Folterinstrumente und begleitet die Heilige auf den Bildgründen. 



Stefano di Giovanni - Madonna im Rosenhag

Tempera auf Holz, um 1425, 129 x 95 cm, Museo di Castelvecchio in Verona

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