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Vincent van Gogh - Kornfeld mit Krähen

von Alexandra Tuschka


Es ist als das letzte Bild van Goghs bekannt, entstanden im Juli 1890, nur wenige Tage vor dem Tod des Künstlers. Diese Theorie scheint jedoch ein Mythos zu sein, um die Dramatik der Umstände zu unterstreichen. Das Gemälde „Baumwurzeln“ welches neuerdings als wahrscheinlichste Alternative gehandelt wird, vermag wohl kaum, solch kontroverse Diskussionen hervorzurufen, wie das Kornfeld mit Krähen. Dieses scheint als „gemalter Abschiedsbrief“ oder „malerisches Testament“ nahezu prädestiniert.​

Van Gogh befestigte für dieses Format zwei quadratische Leinwände aneinander. Im einem seiner letzten Briefe an seinen Bruder Theo schreibt Vincent düster prophetisch über die späten, nicht näher benannten, Landschaftsbilder: „Es sind endlos weite Kornfelder unter trüben Himmeln, und ich habe den Versuch nicht gescheut, Traurigkeit und äußerste Einsamkeit auszudrücken[…]“ Und weiterhin den berühmten Satz: „Ich hätte dir wohl über vielerlei zu schreiben, aber erstens ist mir die Lust dazu ganz vergangen, und dann fühle ich, wie nutzlos es ist.“ Die Resignation, die sich in diesen Zeilen äußert, gipfelt in dem berühmten Brustschuss auf dem offenen Feld, der zwei Tage später zu van Goghs Tod führen sollte.

Die düstere Stimmung des Gemäldes, die dunkel aufziehenden Wolken, die wild durch das Bild flatternden Krähen, die, wie Boten, auf das offene Feld fliegen oder aber auf uns zukommen und die man förmlich schreien hört, verkünden Unheil.

Der mittlere Weg schlängelt sich leicht in die Bildmitte und endet im Ungewissen. Rechts und links führen zwei weitere aus den Bildgrenzen hinaus. Die Ähren des Feldes wiegen sich im Wind. Blau und Gelb, mit viel Farbe deckend und dynamisch aufgetragen, verstärken als Komplementärkontrast den drastischen Eindruck des Bildes.



Vincent Van Gogh - Kornfeld mit Krähen

Öl auf Leinwand, 1890, 51 cm × 101cm, Stedelijk Museum, Amsterdam

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